Während Dorothea Böhme an ihrem Milchkaffee nippt, müssen ihre Kommissare Mörder jagen oder drei Frauen brechen aus ihrem Leben aus und machen einen Roadtrip nach Italien, verfolgt von komischen Gestalten.
Wenn sie kein Heißgetränk schlürft, dann geht sie zahlreichen Hobbys nach – Rad fahren, Lesen, Klarinette spielen, Tanzen – immer wieder fällt ihr etwas Neues ein.
Geboren wurde Dorothea Anfang der 80er in Hamm, nach dem Abi zog es sie in die Welt. Tübingen, Quito (Ecuador) und Triest (Italien) sind nur einige Stationen. Sie unterrichtete in Ungarn an einer Universität Deutsch. In Klagenfurt verliebte sie sich in Kärnten und so wurde dies der Schauplatz für ihre Kriminalromane.
Wie schon erwähnt, hat Dorothea viele kreative Hobbys und da sie während des Studiums keine Zeit mehr zum Musizieren und Malen hatte, fing sie mit dem Schreiben an. Sie begann mit Kurzgeschichten, doch irgendwann war er dann da, der Fritz Reichel, Chefinspektor der Dorfpolizei Lendnitz in Kärnten.
Warum es ausgerechnet dieser knurrige, kurz vor der Rente stehende Kommissar wurde, lag wohl an seinem enthusiastischen Assistenten Huber, der ihn einfach ins Rampenlicht zog. Kaum hatte Dorothea sein Bild vor Augen, war er auch schon zum »Hauptdarsteller« ihrer Romane „Sauhaxn“ und „Meuchelbrut“ geworden.
So ist das bei Dorothea – eine skurrile Begebenheit, eine sonderbare Person und schon entstehen in ihrem Kopf Bilder, ihre Phantasie läuft auf Hochtouren, bis die Geschichte oder das Grundgerüst steht. Etwas Besonderes gibt es noch – sie fängt gerne mit dem Schluss an und arbeitet dann erst Anfang und Mittelteil aus.
Bei Krimis liebt sie die Herausforderung – um alle Handlungsfäden zu einem Netz zu spinnen, die Sequenzen aufeinander aufbauen, muss sie tüfteln, aber das macht ihr Spaß.
Meist schreibt sie auf der Couch, mit dem Laptop auf den Knien, aber es gibt auch einen Schreibtisch, von dem sie mir ein Bild geschickt hat. Sie hat auch ein Ritual – bevor sie anfängt, wird das Dokument geöffnet und dann erst mal im Internet gesurft. Gerne, nachdem sie ihre Ideen bei einem Spaziergang oder einer kleinen Radtour sortiert hat. Zu ihrem Schreibtisch sagt sie selbst:
»Mein Schreibtisch im aufgeräumten Stadium 😉 Soll ich dazu noch etwas sagen? Zwei Deutsch-als-Fremdsprache-Lehrwerke (plus Stifte) liegen dort, die ich für den Unterricht brauche, dann ganz wichtig natürlich ein Terminkalender, das allerwichtigste ist mein Laptop, logisch, wobei ich den USB-Stick, das zweitwichtigste Utensil nicht auf dem Bild habe, der ist immer in meiner Hosentasche (damit ich ihn auch ganz bestimmt nicht verliere …). Bücher liegen bei mir auch herum, und da ich nicht so viele Regale habe im Augenblick, liegen auch meist zwei bis fünf auf dem Schreibtisch herum.«
In ihrem neuen Roman „Neben der Spur ist auch ein schöner Weg“ (hier geht es zur Rezension) geht es um drei Frauen, die sich zufällig begegnen, weil jede vor etwas davon läuft – doch sie haben ein gemeinsames Reiseziel – Italien, besonders Rom – wohl, weil es auch Dorotheas Lieblingsreiseziel ist.
Wenn man sie nach ihren Stärken fragt, gibt sie ihre Kreativität an, als Schwäche ihre fehlende Spontanität. Jede Änderung ihrer wochenlang durchdachten Pläne bringt sie ein wenig durcheinander. Aber es macht sie einfach sympathisch, und worauf sie nie verzichten möchte sind warme Socken und Schokolade.
Auf die Frage nach ihrem Lieblingsbuch bekam ich folgende Antwort:
»Ich weiß, ich hätte ein Bild meines Lieblingsbuchs machen sollen, aber seit ich den Reader habe, lese ich vor allem auf Reisen hauptsächlich E-Books. Ich mag zwar lieber »echte« Bücher, Papier ist einfach unschlagbar, aber wenn ich länger unterwegs bin, müsste ich sonst so viel tragen, und mit meinem kleinen Reader habe ich gleich zehn Bücher in der Handtasche.
Ein Lieblingsbuch als solches habe ich gar nicht, bei mir sind es immer aktuelle Lieblingsbücher. Das letzte Buch, das ich auf meinem Reader gelesen habe und das ich so toll fand, dass ich es gleich vier Freundinnen weiterempfohlen habe, war »tschick« von Wolfgang Herndorf. Das ist einfach so ein warmherziges, lustiges und auch kluges Jugendbuch, ich konnte nur sehr schwer aufhören zu lesen und habe es, glaube ich, in zwei Tagen durchgehabt.«
Ich freue mich schon darauf, Dorothea in Berlin bei der LLC persönlich kennen zulernen. Mehr erfahrt ihr über Dorothea auf ihrer Homepage.
2 Gedanken zu „Autorenvorstellung: Dorothea Böhme“