Tag 3: „Der britische Adel“ – Blogtour „Gefangene der Wildnis“ von Gabriele Ketterl

Seid mir Herzlich Willkommen, Ladies and Gentlemen!

Nachdem Dani euch am Freitag das Buch und einige Protagonisten vorgestellt und Tanja euch gestern mehr über den Stamm der Lakotas berichtet hat, beschäftige ich mich heute mit dem britischen Adel, der zu Beginn des Buches eine Rolle spielt.

Wir befinden uns in England Mitte des 19. Jahrhunderts, als Louisa Kedleston ihre Familie durch ihren Stolz in die Katastrophe stürzt. Aufgewachsen in einer der wohlhabenden Gesellschaftsschicht, träumt das junge Mädchen von rauschenden Bällen und dem jungen Adligen, der sich in sie verliebt und zu seiner Frau macht.

Wenn ihr wissen wollt, warum ihr euch lieber einen Earl statt eines Viscount angeln solltet oder wieso ihr lieber einen Adligen aus der Peerage statt der Gentry nehmen solltet, dann bleibt einfach dabei. 😉


Alles begann mit Wilhelm dem Eroberer,
der seine Ritter als Lehnsherren einsetzte
und damit den altenglischen Adel entmachtete.
Diese mussten dem König ihre Gefolgschaft
versprechen und ihm zur Verfügung stehen.

Mitte des 13. Jahrhunderts führte der
zweite Krieg der Barons dazu,
dass sich die Rolle des Adels änderte –
das Parlament wurde gegründet.
Im sogenannten Oberhaus saßen die Peers –
die hohen britischen Adeligen.


Zu den Adelstiteln der Peerage gehören:

  • Der Baron ist die älteste, aber niedrigste Stufe des Hochadels. Durch Richard II., der viele in den Stand eines Barons hob, wurde es eher ein Ehrentitel.
  • Darauf folgen die Viscounts (Vizegrafen). Es handelt sich dabei um einen Zwischentitel, den Heinrich VI. einführte.
  • Die dritte Stufe nennt man Earl (Graf). Ursprünglich handelte es sich dabei um die Adligen, die die Grafschaften verwalteten. Der Titel war an den Besitz eines bestimmten Landstrichs gebunden, doch schon zu Zeiten von König Johann Ohneland handelte es sich um die Barone erster Klasse, die große Ländereien besaßen. Ein ausländischer Graf wird in England übrigens Count genannt.
  • Die zweithöchste Stufe nimmt der Marquis (Markgraf) ein. Diesen Titel erhielten hauptsächlich die Adligen, die die Grenzen zu Schottland und Wales verteidigten.
  • Und dann gibt es noch die Adelswürde des Duke (Herzog). Hierbei handelt es sich hauptsächlich um die Nachkommen der englischen Könige. Viele von ihnen sind zeitgleich auch Träger eines oder weiterer Titel.

Als Prinz oder Prinzessin bezeichnet man, seit einer Reform durch Georg V. 1917, ausschließlich den Ehepartner und die direkten Nachkommen (Kinder und Enkelkinder) des Monarchen. Sie stehen außerhalb der Peerage, die Nachkommen erhalten aber spätestens zur Hochzeit einen Titel. Die Urenkel werden dann nur noch als Lady und Lords betitelt.

Interessant ist, dass immer der älteste Sohn den Titel erbt, alle Kinder des Adligen der Form halber Bürgerliche sind. Allerdings durften die Söhne von Earls, Marquises und Dukes den zweiten Titel des Vaters tragen, ohne selbst ein Peer zu sein. Deren Kinder trugen dann als Ehrentitel den nächsten Adelstitel des Großvaters.

Die jüngeren Söhne des Peers werden mit Lord angesprochen. Die Söhne von Barons und Viscounts bezeichnet man bis zu ihrem Tod mit dem Ehrentitel „The Honourable“.

Wenn es im Hochadel keine männlichen Nachkommen gibt, so dürfen einige Titel auch in weiblicher Linie vererbt werden. So gibt es auch einige Duchess, Viscountess, Countess (in Ermangelung einer weiblichen Form zum Earl wird die romanische Form genutzt), Marquess und Baroness.


Neben den Peers gibt es noch den untitulierten Landadel, die sogenannte Gentry.

Dabei unterscheidet man im wesentlichen zwei Formen – die Knights und die Baronets. Beide dürfen den Ehrentitel „Sir“ nutzen, die Ehefrauen werden mit Lady und dem Nachnamen angesprochen.

  • Bei den Knights (Ritter) oder der weiblichen Form „Dame“ handelt es sich um einen Titel, den man auf Lebenszeit erwirbt.
  • Die Ehre eines Baronets ist in der männlichen Linie vererbbar und wurde vielen Männern vornehmer Herkunft (Jakob I.) oder erfolgreichen Unternehmern (Victoria I.) verliehen. Es war ein Weg, diese Männer in den Adelsstand aufzunehmen, ohne sie in die Peerage zu erheben.

Desweiteren gab es dann noch den untitulierten Landadel, den sogenannten „Principal residents„, die in ihren Gegenden so behandelt wurden, als würden sie ebenfalls zum Hochadel gehören. Viele Offiziere stammten aus diesen Familien. In diesem Milieu spielen auch die meisten Liebesromane aus dem 19. Jahrhundert.


Wir können also annehmen, dass Louisas Familie dem Landadel zuzuordnen ist und damit befinde ich mich auch am Ende meiner kleinen Einführung in den britischen Adel. Danke, dass ihr mir bis hierhin gefolgt seit. 😉 Morgen solltet ihr noch mal bei Gabriele Ketterl selbst vorbei schauen, denn dort gibt es den letzten Punkt unserer kleinen Blogtour.


Für euch gibt es jetzt noch die Möglichkeit, am Gewinnspiel teilzunehmen.

Hauptpreis:

jeweils ein signiertes Exemplar „Gefangene der Wildnis“ und „Tyne – Highland Vampires 1“
index     8142uAT+yYL

Plätze 2 – 5

jeweils ein singiertes Exemplar „Gefangene der Wildnis“

Alles was ihr tun müsst, ist mir folgende Frage zu beantworten:

Hilfe ist erlaubt und in den Kommentaren dürft ihr mir gerne hinterlassen, welcher Adlige euch den interessieren würde. 😀
Teilnahmebedingungen:
– Teilnahme ab 18 Jahren oder mit Erlaubnis eines Erziehungsberechtigten
– Keine Barauszahlung der Gewinne möglich
– Keine Haftung für den Versandweg
– Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
– Versand innerhalb Deutschland / Österreich / Schweiz
– Die Namen der Gewinner dürfen öffentlich genannt werden

Raupengrüße

2 Gedanken zu „Tag 3: „Der britische Adel“ – Blogtour „Gefangene der Wildnis“ von Gabriele Ketterl

Schreibe einen Kommentar