Törchen Nr. 18 – Stephanie Linnhes Whisky-Karamell-Pudding

Weihnachtlicher Whisky-Karamell-Pudding

Seit einigen Jahren bekomme ich regelmäßig
zur Wintersonnenwende beziehungsweise zu Weihnachten
Whisky geschenkt (wie kommt das nur? 😉 ) –
in allen Ausführungen:
flüssig pur, flüssig als Likör, in Pralinen, in Honig, als Seife,
auf Bildern mit Sixpack-Kerlen in Kilts.
Natürlich darf in meinem weihnachtlichen Rezept
der Whisky daher nicht fehlen.
Aber nur a wee dram, wie der Schotte sagt:

Whisky - Stephanie LinnheDram: Britisches Apothekergewicht (1 dr. = 3,8 g). Dram wird übersetzt mit „Schluck“ oder „Kleinigkeit“. In Schottland die gebräuchliche Bezeichnung für ein Glas Whisky. Über die Größe des Glases wird damit wenig ausgesagt, im Gegenteil, auch ein „wee-dram“, also ein „Schlückchen“, kann eine durchaus ansehnliche Menge beinhalten.

Ihr seht: Hier muss jeder selbst abschätzen, wie wee sein dram sein soll.

Und wie steht es mit der Whiskysorte? Hier hilft am besten: ausprobieren! Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, immerhin wird er an vielen Orten auf der Welt hergestellt. Als kleiner Blitz-Exkurs: Man unterscheidet …

Scotch Whisky: Er wird in Schottland hergestellt. Die Besonderheit bei Scotch ist vor allem das Mälzen, das mit Torffeuer betrieben wird.

Irish Whiskey: (Der aufmerksame Leser hat festgestellt: Das Zeug schreibt sich mit E vor dem Y). Was soll ich sagen, er kommt aus Irland. 😀 Allerdings hat das ‚Lebenswasser‘ dort einen besonderen Stellenwert. Wer sich dafür interessiert, findet unendlich viele Infos im Internet.

Bourbon Whiskey: Wird in den USA produziert, wird aus mindestens 51% Mais hergestellt, besitzt weniger als 80% Alkohol (mehr wär ja auch nicht mehr weihnachtlich!) und muss mindestens zwei Jahre in ausgekohlten Eichenfässern lagern.

 Stephanie Linnhe mit WhiskyAls Schottlandfan kommt mir natürlich
nur Whisky ohne E in den Pudding.
Von allen Sorten, die ich bisher probiert habe,
mag ich am liebsten Balvenie.
Die Brennerei liegt bei Dufftown, Banffshire
und zählt somit zu den Speyside Whiskys.
Gern zitiert wird hier:

»Rome was built on seven hills,
Dufftown was built on seven stills«

 So, nach diesem kleinen Exkurs heißt es aber nun:
Ab in die Küche! Wie, noch lesen? Ist nicht, nun wird gerührt.

Das braucht ihr, wenn ihr noch drei Lads oder Lassies bewirten wollt
(und schon etwas gegessen habt. Ansonsten reicht es halt nur für zwei 😉 ):

1/2 l Milch

6 EL Whisky (oder mehr, oder weniger … denkt an das dram!)

1 Päckchen Puddingpulver Vanillegeschmack (für 1/2 l Flüssigkeit)

1 EL (25 g) + 100 g Zucker

100 g Schlagsahne

1 Päckchen Vanillin-Zucker
etwas Zimt
etwas Kardamom

etwas Puderzucker und  Kakao zum Bestäuben

zur Deko: Mandelblättchen und Marzipankartoffeln/Marzipanbrot

 Jetzt geht’s los.
(Finger weg vom Whisky! Und auch von den Marzipankartoffeln!!
Das ist beides für den Pudding!)

  1. 1/8 l Milch, Whisky, Puddingpulver und 25 g Zucker glatt rühren.
  2. 3/8 l Milch erhitzen. In der Zwischenzeit 100 g Zucker und 4 EL Wasser in einem Topf goldbraun schmelzen lassen. Dabei nicht umrühren!
  3. Die heiße Milch unter kräftigem Rühren mit dem Schneebesen zum karamellisierten Zucker gießen und aufkochen.
  4. Das angerührte Puddingpulver einrühren. Mit einer Prise Zimt und einer Prise Kardamom abschmecken. Nochmals kurz aufkochen. Topf vom Herd nehmen.
  5. Pudding in Dessertschüsseln füllen und abkühlen lassen. Kurz vor dem Servieren Sahne und Vanillin-Zucker halbsteif schlagen. Auf den Pudding geben. Einige Mandelblättchen darauf streuen. Mit Puderzucker und Kakao bestäuben.
  6. Die Marzipankartoffeln glatt rollen. Mit einem Messer kleine Sterne oder Monde ausschneiden (falls ihr geduldiger seid, gern auch Komplizierteres wie einen Weihnachtsmann, Engel oder Sixpack-Jungs in Kilts) und den Pudding damit verzieren.

Das war es auch schon!
Ich wünsche euch guten Appetit und
einen schönen restlichen Dezember!
Eure Stephanie Linnhe

***ooo***

Stephanie Linnhe stammt aus dem Ruhrgebiet und lebt nach Film- und Schreibprojekten im Lipperland, der Schweiz, England und Australien mittlerweile in Karlsruhe. Dort kümmert sie sich um die Texte eines Onlinespiel-Anbieters und schreibt nebenher für Zeitungen und -schriften.
Nach vielen Kurzgeschichten veröffentlichte sie 2013 ihr Romandebüt „Nicht menschlich Inc.“ Ein weiterer Teil der Reihe wird im Herbst/Winter 2014 erscheinen.

Ihr findet hier ein nettes Interview von CID mit Stephanie und auch eine Rezi zum ersten Teil der Inc.-Reihe.

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Ein Gedanke zu „Törchen Nr. 18 – Stephanie Linnhes Whisky-Karamell-Pudding

  1. Hihi, ich glaube das Rezept muss ich an meinen Papa weiter leiten. Er ist ziemlicher Whisky-Fan. Wenn er ihn dann jetzt noch in ein leckeres Dessert tun kann… 😀

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