Hallo ihr Lieben,
herzlich willkommen bei mir zur Blogtour der „Wächter des Lichts“-Reihe.
Nachdem euch Susanne einiges über das Wächteruniversum erzählt hat, gibt es bei mir eine kleine Geschichte über eine besondere Begegnung.
Da ich ja bei der „Dämonenkind“-Blogtour dabei war, durfte ich schon Suriel und seine Angetraute treffen. Ach ja und Gabriel. Jetzt hatte mich Suriel wieder zum Essen eingeladen, und was da passiert ist, das glaubt ihr mir nicht. Aber ich erzähle es euch gern.
Wir saßen gemütlich nach einem wundervollen Abendessen noch am Tisch, Rafael schmuste mit Mariam, Suriel fütterte Connor, da tauchte wie aus dem nichts ein Mann auf, begleitet von einem leichten Schwefelnote. Er trug Jeans, Cowboystiefel, ein weißes T-Shirt und eine schwarze Lederjacke. Seine langen blonden Haare wellten sich um seine Schultern. Mir war klar – hier handelte es sich um einen Engel.
Suriel sprang auf, drückte Niamh den Kleinen in die Hand und baute sich vor dem Fremden auf. „Was willst du denn hier?“
„Na was wohl?“ Der Typ lächelte süffisant. „Die jüngsten Mitglieder meiner Familie kennen lernen.“
Ich überlegte kurz, denn Gabriel kannte ich schon, Rafael war wie sein Sohn dunkelhaarig – wer zum Teufel war das?
„Teufel trifft es ganz gut!“, sagte Niamh.
„Sora, Niamh, geht mit den Kleinen nach nebenan.“ Rafael legte einen herrischen Ton auf. „Silke, die würde ich das Gleiche empfehlen.“
In meinem Kopf ratterte es – das war also Luzifer, Rafael Seniors verstoßener Bruder. Ich zeigte Rafael junior einen Vogel. „Du spinnst wohl. Wann hat man mal die Gelegenheit, mit Luzifer persönlich zu reden. Umgeben von starken Wächtern wie Suriel und dir wird er mir schon nix tun.“ Ich zwinkerte Luzifer zu. „Ich habe ja schon Übung durch Gabriel.“
„Andere Baustelle, Silke!“ Sur knurrte. „Er ist der Teufel, der Herr der Unterwelt, der gefallene Morgenstern.“
„Nette Bezeichnungen, mein lieber Neffe. Doch zuerst bin ich ein Engel. Die Lady hat Mumm und das mag ich. Lust auf ein Interview, meine Teuerste?“ Luzifer nahm auf der Couch Platz, legte die Füße auf den Couchtisch.
„Aber gerne doch, liebster gefallener Engel. Ich stand schon immer auf die Bösewichte.“ Ich zwinkerte ihm zu und setzte mich neben ihm auf die Couch.
„Schieß los, wenn mein lieber Neffe schon seinen Spross vor mir verstecken mag. Dabei habe ich ihm etwas Schönes mitgebracht.“
Er zog ein undefinierbares Ding aus einer Hosentasche und legte es auf den Tisch.
Ich griff nach dem Gegenstand und betrachtete ihn genauer. „Was ist das? Sieht aus wie ein Zahn.“
„Richtig. Der Zahn einer Höllenhündin. Ein kleiner Glücksbringer, der beim Zahnen hilft.“
„Kannst du gern wieder mitnehmen.“ Niamh rümpfte die Nase. Sie stand nach wie vor im Raum, Connor auf dem Arm. „Das Ding stinkt abscheulich.“
Luzifer grinste. „Ich mag deine Frau.“ Er sah zu Suriel.
Ich lachte belustigt auf und lehnte mich zurück.
Wie selbstverständlich legte Luzifer seinen Arm hinter mich auf die Rückenlehne und übersah den grimmigen Blick von Rafael.
„Und Silke? Was treibt dich hierher?“ Luzifer schlug die Beine übereinander und schnalzte.
„Eigentlich die Hoffnung, Gabriel noch einmal zu treffen. Aber der weicht mir aus. Ich weiß gar nicht warum.“ Ich schickte Sur einen fragenden Blick.
Der zuckte mit den Schultern. „Ich bin froh, wenn er nicht hier auftaucht“, murmelte er. „Reicht auch völlig, wenn ich ihn während der Arbeit sehe.“
Ich verdrehte die Augen ob seines Herummaulens und wandte mich Luzifer zu. „So, Luzi – ich darf dich doch Luzi nennen, oder?“ Ich schenkte ihm einen Augenaufschlag.
„Luzi?“ Er lachte. „Der Letzte, der sich wagte, mich so zu nennen, schmorrt in einer Zelle mit einer Höllenhündin. Nein, nur ein Scherz. Wie kommt ihr nur auf diesen schrecklichen Spitznamen?“
„Findest du ihn schrecklich? Ich glaube, Sur und Rafael würden nicht so rumzicken, wenn der liebe Luzi seine Großneffen und -nichten besuchen würde.“
Luzifer grinste. „Mein Ruf ist schlecht und wird durch einen zuckersüßen Spitznamen nicht besser.“
Er sah zur Uhr, die an der Wand hing. „Meine Zeit ist limitiert. Nur vierundzwanzig Stunden von denen schon 22 um sind. Ich war vorher noch mit der Harley unterwegs auf der Route 66 und habe mir ein Steak gegönnt.“
„Dann würde ich sagen, dass du Connor und Mariam jetzt mal knuddelst. Und ihr hört auf, euch dagegen zu sträuben. Verdammt er ist euer Onkel. Ist euch nie in den Sinn gekommen, dass er seine Familie vermisst?“ Ich funkelte Sur und Rafael vorwurfsvoll an. „Nein, er darf euch und den anderen schön helfen, aber wenn er mal etwas Gesellschaft will, behandelt ihr ihn wie einen Aussätzigen.“
Beide schauten nur verlegen zu Boden, sagten aber kein Wort. Mariam wand sich auf Soras Arm, bis diese sie herunterließ, und sie lief ohne Scheu auf Luzifer zu. „Willst du einen Keks?“
Luzifer nahm die Beine vom Couchtisch und beugte sich zu dem kleinen Mädchen herunter. „Das ist sehr lieb. Ich mag Kekse.“
Rafael war wenig erfreut davon, dass seine Kleine so nah bei Luzifer stand, doch Sora hielt ihn zurück. „Lass sie.“
Mariam griff nach einem Keks auf dem Couchtisch, krabbelte zwischen uns und hielt Luzifer den etwas zerdrückten Keks mit breitem Grinsen hin. „Da.“
Sie kuschelte sich zwischen uns und beobachtete genau, wie Luzifer den Keks aß. So sehr ich Mariam liebte, im Moment störte sie mich ein wenig. SO hatte ich mir das nicht gedacht.
„Kommst du jetzt öfter her?“, fragte Mariam. Sie riss das Gespräch gerade an sich.
„Wenn du das möchtest, dann guck ich gern ab und zu bei euch vorbei.“
Niamh murmelte einen gälischen Fluch, verließ anschließend mit Connor den Raum.
„Deine Frau ist da wohl anderer Meinung.“ Luzifer fuhr sich grinsend durchs Haar.
Auch Sur schnaufte nur. Doch Rafael nickte bedächtig. Ihn schien ich mit meiner kleinen Ansprache erreicht zu haben.
Um ihm zu zeigen, wie es Luzifer wohl in seinem Alltag so erging, fragte ich: „Was treibst du da unten in der Unterwelt eigentlich so?“
Er seufzte leise, sah zu Mariam, dann zu mir. „Langweilige Dinge meistens. Es wird völlig überbewertet, was dort unten läuft. Inzwischen auch viel Bürokratie. Meine Dämonen kümmern sich um diese Dinge, die ich mit dem Kind im Raum nicht präzisieren will. Nichts für schwache Gemüter.“
„Also hängst du einfach nur ab, langweilst dich und wartest darauf, dass dich jemand beschwört, damit du hier oben mal wieder das machen kannst, was dir Spaß macht?“
„Gut auf den Punkt gebracht!“ Er reckte den Daumen in die Höhe. „Leider sind meine Reisemöglichkeiten limitiert, sonst wäre ich viel öfter hier. Silke, hast du nicht vielleicht Interesse …“
„Sie ist sterblich und wenn sie einen Fehler macht bei der Beschwörung, zieht sie bei dir in der Hölle ein“, mischte sich Rafael ein. „Keine Alternative! Warum beschwört dich denn keiner von deinen Leuten?“
„Mein Ruf“, erinnerte Luzifer. „Er eilt mir voraus. Ich bin nicht als der Umgänglichste bekannt.“
Mit in die Hölle wollte ich natürlich nicht – da wartete ich doch lieber darauf, dass Gabriel sich nochmal blicken ließ. Wobei – so himmlisch war es da oben auch nicht und vor der Schwiegermutter in spe grauste es mir, egal welcher der beiden mich für sich gewinnen würde.
„Na ja, vielleicht lassen sich deine Neffen ja jetzt erweichen. Und gibt es da nicht ein gewisses Abkommen?“, will ich wissen.
„Das Abkommen … ja.“ Luzifer senkte den Blick. „Der Sukkubus und ich haben uns ein wenig überworfen.“
Rafael lachte. „Du hast dich in ihrem Lebensgefährten eingenistet, als sie dich beschworen hat. Dann darfst du dich nicht wundern, wenn sie sauer ist.“
„Es war ihr Fehler. Sie hat die Formel falsch zitiert. Entweder hätte ich seine Hülle genommen oder wäre postwendend in die Hölle zurückgekehrt. Und wenn wir schon bei der Hölle sind – ich glaube, der Sukkubus hat sich vertan.“ Er stöhnte, sein Körper wurde leicht durchscheinend. Seine Schemen verblassten.
„Oder du kannst die Uhr nicht richtig lesen?“, spaßte Rafael.
„Wie dem auch sei, ich muss gehen.“ Luzifer küsste Mariam auf den Oberkopf und wuschelte durch ihr dunkles Haar. „Vielleicht darf ich dann beim nächsten Mal meinen Neffen aus der Nähe sehen?“, fragte er hoffnungsvoll.
Niamh war ohne Connor zurückgekehrt und schnaubte. „Mal sehen.“ Ihr winziges Zugeständnis war überraschend.
Luzifer stand auf und reichte mir die Hand. „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder, meine Teuerste. Vielleicht auf ein weiteres Interview. Ich könnte dir einiges erzählen.“ Ehe ich antworten konnte, war er ebenso schnell verschwunden, wie er aufgetaucht war.
Etwas verwirrt saß ich auf der Couch. Es dauerte einen Moment, bis ich mich wieder gefasst hatte. Dann sah ich Sur herüber. „Und? Welche netten Familienmitglieder treffe ich dann beim nächsten Mal? Ana?“
„Nicht, wenn es nach mir geht.“ Niamh reichte mir den Zahn, den Luzifer zurückgelassen hatte. „Kannst du gern haben. Kleines Gastgeschenk. War schön, dass du hier warst.“
Liebenswert wie immer komplimentierte sie mich aus dem Haus.
Ja, das war sie, meine Geschichte mit Luzi. Ich bin ja wirklich gespannt, ob da noch mehr kommt, aber leider ist die „Wächter des Lichts“-Reihe ja vorbei.
Oder bekommen wir den Verlag überedet (und Ylvi),
noch ein oder zwei weitere Bände herauszubringen?
Was denkt ihr? Schreibt es mir in die Kommentare!
Am Montag geht es bei Julia mit einem tollen Fluchtratgeber weiter.
Und hier gibt es dann noch die Infos zum Gewinnspiel. 😀
Um eines der Prints oder das e-book zu gewinnen, müsst ihr nur auf den teilnehmenden Blogs kommentieren. Manchmal auch eine Frage beantworten. 😉
Je öfter ihr kommentiert, desto größer sind eure Chancen. 😀
Ihr habt Zeit bis zum 07.11.2015 um 18 Uhr, in den Tagen danach wird ausgelost und die Gewinner werden PER MAIL benachrichtigt. Viel Glück!
(Facebookname geht auch, damit wir euch eine PN schicken können (einfach den Link zu eurer FB-Seite in das Feld Website posten 😉 )
Hallo und guten Tag,
hm, schwierige Frage heute, denn es müssen einige Punkte für einen weiteren Teil passen.
es muss Leser/Käufer für die Bücher geben, denn der Verlag möchte ja gerne Geld damit verdienen, klar die Autorin auch.
Also die Verkaufszahlen müssen stimmen
Hat die Autorin weitere Ideen für mehr noch auf Lager, ist jetzt nicht böse gemeint….aber ich denke mir…Ideen zaubert man auch nicht einfach aus dem Hut.
O.K. ich habe auch echt keinen Begabung dafür…
Wenn das passt, klar wieso nicht….ich bin gespannt.
LG..Karin…
Hallo guten Morgen,
das finde ich jetzt ziemlich schwierig. Ich finde den Spruch „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“ nicht aus der Luft gegriffen. Für weitere Fortsetzungen müsste wirklich alles passen. Ichbwäre da eher für neue Buchideen, als endlose Fortsetzungen.
LG Bettina
Hallo,
hm nicht so einfach zu beantworten.Also ich finde das reicht. Dann sollte man doch lieber mit einer neuen Reihe anfangen.
Gruß
Monika B.
lesetrine@gmx.de
Tolles Interview! Ich kenne alle Bände und muss gestehen, Luzifer hat es mir angetan. Ich würde gern mehr von ihm lesen. Schade, dass die Reihe zu Ende ist.
LG
Heike
Huhu Silke,
vielen Dank für den heutigen Blogtag, haz mir sehr gut gefallen 😀
Also ich wäre nicht abgeneigt, wenn noch ein paar Bücher zu der reihe dazu kämen.
Mehr über Luzifer zu erfahren wäre klasse, denn auch ich stehe auf böse Jungs 😉
Ich bin etwas traurig das die Reihe nun zu Ende ist.
Lieben Gruß, Yvonne
yvonne.rauchbach@freenet.de
Hi also ich bin auch hin und her gerissen. Es hat immer ein Für und Wieder ob eine Buchreihe weitere Bände hat oder nicht. Aber da ich der Meinung bin man sollte aufhören wenn es am schönsten ist würde ich sagen wir sollten froh sein mit dem was wir bekommen.
Danke für den heutigen Blogtag.
Lg Ricarda; – )
Hallo,
also das ist eine schwierige Frage. Ich persönlich bin ja meistens eher dafür, dass man aufhören soll, wenn es richtig gut ist, denn ich finde, dass man es oft spürt, wenn eine Reihe mutwillig verlängert wird.
Ich finde es schöner, dann mit einer neuen, tollen Reihe zu beginnen. 😉
Liebe Grüße
Petra
Hallo,
also gegen noch weitere Bände hätte ich nicht einzuwenden 😉
LG
SaBine
Hallo,
als Leser hofft man immer auf noch eine weiter Fortsetzung aber beksnntlich soll man ja aufhören, wenn es am schönsten ist^^
Lg Bonnie
Hallo Silke,
danke für deinen tollen Beitrag.
Ich kenne die Reihe leider noch nicht.
Doch ich werde mir die Bücher jetzt auf jeden Fall zulegen. Ich freue mich schon aufs lesen. 😀
Liebe Grüße
Angelika