Tag 2: Plaudern mit Sandra Grauer – Blogtour „Wo das Chaos hinfällt“?

Hallo ihr Lieben,

schön, dass ihr den Weg im Rahmen der „Wo das Chaos hinfällt“-Blogtour zu mir gefunden habt.

Nachdem Sabrina euch gestern ein wenig mehr über „Wo das Chaos hinfällt“ erzählt hat, habe ich mich vor ein paar Tagen mit Sandra Grauer getroffen und sie ein wenig gelöchert. 😉


Hallo Sandra, schön, dass du hergefunden hast. Während wir darauf warten, dass unser Tee zieht, hab ich hier die erste Frage für dich:
Was hat dich zum Schreiben gebracht? 😉

Oh je, also …

Eine Kiste voller Chaos 😉

 

Nein – Scherz. Ich weiß diese Frage treibt alle Autoren zur Weißglut.
Aber jetzt mal ernsthaft – Wie entstand die Idee zu „Wo das Chaos hinfällt“?

Ah, okay. Ich wollte mir gerade schon was zur ersten Frage aus den Fingern saugen. 😉
Die Idee zu „Wo das Chaos hinfällt“ entstand tatsächlich in Überlingen am Bodensee, wo die Geschichte auch spielt. Mein Mann und ich haben den Hochzeits- oder Jahrestag (Gott, warum weiß ich das nicht mehr?;) ) am See verbracht. Wir saßen auf einer Bank direkt am Wasser und haben die Spaziergänger beobachtet. Und als ich zwei Hunde mit ihren Herrchen bzw. Frauchen sah, war die Idee ganz plötzlich da. Die Grundidee ist dieselbe geblieben, auch wenn sich am Rest ein bisschen etwas getan hat.

 

Wie gehst du daran, aus einer Idee einen Plot und dann auch noch einen kompletten Roman zu machen? Gibt es irgendwelche Tricks, mit denen du arbeitest?

Wenn ich die Grundidee habe, hangele ich mich durch die Plot Points bzw. Wendepunkte zum Ende. Da ich sehr viel mit Verlagen bzw. meiner Agentin zusammenarbeite, erstelle ich ein Exposé. Ich muss also den groben Ablauf der Geschichte kennen. Einzelne Szenen überlege ich mir aber nicht vorher. Das habe ich zwar auch schon mal versucht, aber damit kann ich irgendwie nicht arbeiten. Da lege ich mich einfach vorher schon viel zu sehr fest.

 

Ich habe das Buch ja für die Blogtour gelesen und mich schon auf den ersten Seiten köstlich amüsiert. Wie stehst du denn selbst zum Thema Chaos?

Schon alleine aus Zeitmangel bin ich nicht so ordentlich wie Laura. Allerdings auch nicht so chaotisch wie Boris.
Ein paar Züge von meinem Mann stecken in Boris, aber mehr wird nicht verraten. 😉

 

Wo du ihn gerade erwähnst – dank der sehr humorvollen Lesung in meinem Wohnzimmer (die heute übrigens genau ein Jahr her ist 😀 ), durfte ich ihn ja schon live erleben. Wie wichtig ist er für dich in deinem Beruf als Autorin?

Sehr wichtig. Er liefert Ideen, hilft mir beim Plotten, redet mit mir über die Geschichte, wenn ich mal feststecke. Und er ist meist der Erste, der mein Manuskript zum Lesen bekommt. Da ist er zwar meistens kritischer als meine kritischste Lektorin, was ganz schön anstrengend sein kann. Aber der Text wird dadurch natürlich auch besser.

 

Ich finde es schön, dass er dich da so unterstützt. Habt ihr eigentlich auch Tiere?

Wir haben zwei Meerschweinchen, die auch schon eine Rolle in „Schorle für dich“ spielen durften. 😀 Sie heißen Apple und Pepper. Wenn man es genau nimmt, waren zwar Lemon und Pepper die Vorbilder für die Roman-Meerschweinchen, aber Lemon lebt leider nicht mehr.
Irgendwann möchte ich noch einen Hund haben, gerne einen Bolonka Zwetna. Aber das hat sich bisher noch nicht ergeben.

 

 

Ja, Hunde sind toll. 🙂 Neben den Romanen, die unter deinem Namen erscheinen, gibt es ja auch noch die, die bei Cora unter dem Pseudonym Holly Baker veröffentlicht werden. Was ist das Besondere, für Cora zu schreiben?

Cora ist tatsächlich etwas Besonderes. Von der Länge her ist ein Cora-Roman in der Reihe Romana etwa ein halbes Buch. Man muss die Geschichte also auf viel kleinerem Raum entwickeln. Dabei lernt man wahnsinnig viel, ebenso durch das Lektorat bei Cora. Mir macht die Arbeit großen Spaß, ich bin gerne Holly Baker. 😉

 

Ich mag die Cora-Romane auch schon sehr lange und finde es schade, dass sie oft nicht als richtige Geschichten angesehen werden. Dabei habe ich oft gehört, dass viele namenhafte Autoren mit Heftromanen angefangen haben. Hast du eigentlich Vorbilder unter deinen Kolleginnen?

Ja, das stimmt. Sie sind vielleicht nur halb so lang, und die Titel sind zumeist etwas schnulzig, aber dahinter verbergen sich größtenteils ganz tolle Geschichten. Und das Cora-Lektorat ist wie gesagt eine harte Schule.
Ich mag die Romane von Kerstin Gier sehr gerne. Ihr Schreibstil ist toll, ihre Geschichten sind toll. Sie ist eine der wenigen Autoren, wo ich den aktuellen Roman auch ungesehen sofort kaufen würde.

 

Wenn du nicht schreibst, was machst du dann? Hast du ein besonders Hobby?

Ich hab das früher immer belächelt, aber jetzt geht es mir ebenso: Neben dem Schreiben bleibt mir gerade nicht mehr viel Freizeit. Früher war das Schreiben mein Hobby, jetzt ist es mein Beruf. Ich lese sehr gerne, leider komme ich dazu im Moment nur selten. Wenn ich den ganzen Tag geschrieben habe, kann ich mich abends nur schwer auf ein Buch konzentrieren … Ansonsten fotografiere ich gerne, wobei ich das aber nicht professionell betreibe und mit der Kamera bewaffnet losziehe. Und dann treffe ich mich gerne mit Freunden oder der Familie.

 

Sag, Sandra, die Lesung mit deinem Mann bei mir war echt klasse – kann man dich demnächst mal wieder lesend erleben?

Danke! Am 16. Dezember lese ich zusammen mit vielen anderen Autoren, wie z. B. Stefanie Gerstenberger, Kyra Dittmann oder Angelika Lauriel, in Köln für einen guten Zweck. Mein Mann wird wieder mit von der Partie sein und die schwäbischen Passagen aus „Schorle für dich“ übernehmen. Karten gibt es auch an der Abendkasse. Wer Lust und Zeit hat, darf also gerne spontan vorbeikommen.


Ich danke dir für deine Zeit und die interessanten Antworten!

Habt ihr noch Fragen an Sandra Grauer?
Dann stellt sie doch und Sandra wird sie bis Mittwoch Abend beantworten.

Morgen geht es weiter bei Jess, die euch ein wenig mehr über die Protagonisten erzählt.

5 Gedanken zu „Tag 2: Plaudern mit Sandra Grauer – Blogtour „Wo das Chaos hinfällt“?

  1. Hallo ,

    ich wünsche Dir einen schönen 1 Advent 🙂
    Tolles und interessantes Interview.
    Meine Frage wäre : Kann sich die Autorin vorstellen ein Krimi oder ein Hororbuch zu
    schreiben.

    Liebe Grüße Margareta

    1. Liebe Margareta, eine spannende Frage. Tatsächlich habe ich schon einmal überlegt, einen Krimi zu schreiben. Reizen würde es mich, aber momentan möchte ich mich erst mal auf meine Frauen- und Fantasyromane konzentrieren.
      Dir auch einen schönen ersten Advent.
      Liebe Grüße, Sandra

    1. Liebe Vera,

      tja, wo wäre ich dann? Ich kann mir gar nicht vorstellen, etwas anderes zu machen. Wenn das mit dem Schreiben gar nicht geklappt hätte, würdest du mich sehr wahrscheinlich in der Redaktion einer Zeitung oder Zeitschrift finden.

      Bereits mit zwölf Jahren hatte ich den Traum, als Autorin zu arbeiten. Leider kann man das Schreiben ja in Deutschland nicht wirklich als Beruf erlernen. Meine Mutter sagte damals immer zu mir: „Mach was mit Sprachen, das ist immer gut.“ Und weil ich nach dem Abi immer noch nicht wusste, was ich außer Schriftstellerin werden wollte, bin ich Übersetzerin geworden. Ich musste allerdings relativ bald feststellen, dass das nicht mein Traumjob ist, deshalb habe ich dann in Richtung PR und Journalismus umgesattelt. Bevor ich mich ganz auf das Schreiben konzentrieren konnte, habe ich auch in dem Bereich gearbeitet. Anstatt fremde Texte zu übersetzen, durfte ich da immerhin schon einmal selber etwas verfassen.

      Eine schöne Adventszeit und liebe Grüße nach Berlin,
      Sandra

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