Interview mit Anton Riedel – Illustrator von Kinderbüchern

Hallo ihr Lieben, 

I1000663_10203372975464559_1499107662_nm Rahmen der Blogtour zu „Meine Schwiegermutter, das Chaos und die Liebe“ habe ich Thomas Krüger gefragt, ob ich seinem Illustrator Anton Riedel vielleicht zu seinem Beruf interviewen dürfte. Ganz schnell wurde der Kontakt hergestellt und Anton beantwortete auch meine zahlreichen Fragen. So ausführlich, dass sie den Beitrag für die Blogtour sprengten. 😉

So erfuhr ich vieles über ihn – zum Beispiel, dass er mit seiner Familie in Köln lebt und einer der Köpfe von feedmee ist. Und er ist natürlich Illustrator für Lausbuch, dem Verlag von Thomas. Dort steht übrigens, dass sein Markenzeichen kurze Hosen sind. 😉

(und dass ihr Essensreste auf seinen Zeichnungen findet – aber das bleibt besser unter uns … 😀 )

Da ich euch seine Antworten jedoch nicht vorenthalten möchte, habe ich mich entschlossen, einen eigen Beitrag zu machen.

Hier also nun meine Fragen an Anton und seine wunderbaren Antworten:

Warum bist du Illustrator geworden?

Jo Rakete BabyHm… ich bin nie direkt üüürgendwas geworden. Ich krikkel seid ich ca 10 bin auf allem rum was mir unter die Finger kommt.
Meine Ma malt sehr gut (Altmeister-Technik in Öl) und hat mich schon früh inspiriert.
Während meiner Schulzeit hab ich jedes Buch oder Heft zugekrikkelt und einige freiwillige Praktika gemacht(Architektur, Werbung, Retusche…).
Mein Berufswunsch war schon immer klar – egal was – Hauptache watt Kreatives mit viel ausdenken und ’n bissl rumspinnen.
Nach dem Abi wollte ich dann Illustrator oder Zeichentrickanimator werden und hab mich an der Uni in Stuttgart beworben – bin aber nicht genommen worden.
Also ging’s weiter mit sackweise Praktika, die dann zähfliessend in Minianstellungen verschmolzen sind. bla bla bla…

Jo RaketeIch hab seit 1999 ein Designbüro „feedmee design“ …da bin ich einer von 3 Geschäftsführern, Creative Director und Regisseur.
Ich hab mich nie richtig getraut mich Illustrator zu nennen.
Das hat sich dann geändert als ich 2011 Jo Raketenpo für & mit Thomas Krüger gepinselt hab. Seitdem ist das tolle Gefühl von damals wieder da…ich kann mich herrlich verlieren wenn ich illustriere…

Aufn Punkt gebracht – ich wollte schon immer nix anderes außer rumspinnen und pinseln. 😀

Zeichnest du im Büro oder zuhause? Und wenn daheim, wie gehst du mit Störungen um?

10522559_816137785124506_802648617840667614_nAlso … Büro ist Büro. … da krikkel ich nur rum. In Meetings und beim Nachdenken.
Pinseln tu ich zuhaus – abends/nachts nach der Arbeit oder am Wochenende.
Inmitten meiner Frau, meiner beiden Kids inkl. ihrer zig Freunde und zwei Monsterkatzen (grössentechnisch) und eingeklemmt von der Spülmaschinenklappe.

Unser Kater Enzo fordert mich abends meist auf, doch bitte sein Körbchen zu holen.
Mach ich dann auch.
Dann liegt er mitten auf unserem Ess/Küch/Früh/Lebens/Allestisch und schnurrt vergnügt.

… Störung?Superbrillen-Pressefoto_klein
Kenn ich nicht.
Ich sitz dann da so am Tisch – höre Hörspiele oder dem Leben zu.
Zuhören geht nämlich – antworten klappt nicht ;(
Ich kann nicht multitasken. Nur simple ja/nein Fragen krieg ich hin.
Das weiß die Familie auch.
Ach – und meine Tischecke wird von der ganzen Familie „Büro“ genannt.
Ist so ca 80cm x 80cm.
Da steht dann mein Laptop und mein Zeichentablett – alles elektronisch.
Ach – wenn alle weg sind, hör auch gern seeehr laut Musik.
Ernährung? -Espresso …und Sweets ;( (ich arbeite am entzuckern – ist aber schwer – ist ja ne Küche) 😉

… so next

Du musst relativ zeitnah deine Zeichnungen erstellen – was machst du, damit die Ideen kommen?

DownloadNix. Die kommen.
… hatte ich noch nie wirklich Probleme mit.
Ehrlich gesagt bin ich ein schlimmer Vormirherschieber.
Am Ende kommt dann alles auf einen Haufen.
… ich mag den Druck ganz gern
… nee
Eins mach ich fast immer gern – ’n Espresso und frisches Hörspiel.
Dann läuft alles rund.

Was machst du, um deinen Bildern „Leben“ zu verleihen?

9783940273024-5aff34b0Das ist ja ne schöne Frage …
… hm … und schwer.
Wenn ich mich beim Zeichnen verloren hab – dann mag ich meist das Resultat.
Zuviel denken tötet … Zuviel nöhlen auch.
Dann doch lieber ne Neue.
Eine zweite oder weitere ebene hilft auch – finde ich.
Ideal ist wenn eine illu mitwachsen kann – wenn man später was entdeckt was man vorher nicht entdeckt hat … mich eingeschlossen.
Das Schwerste finde ich das lockere, ungewollt welpenhafte einer ersten Skizze in eine fertig ausgewachsene Illustration zu vermurpfeln.
Da bleibt (bei mir) meist ganz viel Leben kleben.

linie

Tja, da hat der liebe Anton uns jetzt richtig viel Einblick in seine Arbeit gegeben. Aber das war nur das erste Mal, dass ihr ihm hier auf dem Blog begegnen durftet.
Spannende Projekte warten noch auf uns – ein Interview mit ihm und Thomas Krüger (wir suchen da nur noch den richtigen Ort für 😉 ) und natürlich werde ich euch auch sicher noch das eine oder andere Buch mit seinen Illus vorstellen.

Eulengrüße

2 Gedanken zu „Interview mit Anton Riedel – Illustrator von Kinderbüchern

  1. Tolles Interview mit erfrischend ungekünstelten Antworten. Anton Riedel wirkt unglaublich sympathisch und das Lesen eures Interviews hat mir gerade riesigen Spaß gemacht. Danke dafür! 🙂

  2. Guten Morgen,

    schöne Fragen und interessante Anworten. Man merkt dass er dir geantwortet hat, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Find ich gut. 🙂
    Es ist schon interessant, ich würde ja gerne mal solch einem Illustrator über die Schulter schauen. ;o)

    Liebe Grüße,
    Ruby

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