„Das Palais Reichenbach“ von Josephine Winter, Metropolis Berlin – Reihe – Buchbesprechung

Eine Adelsfamilie kämpft nach dem 1. Weltkrieg
um ihr Erbe und ihren Stand.
So müssen die Reichenbachs lernen,
dass der Adel nicht mehr einfach nur „Sein“ kann.
Daran zerbricht die Familie – fast.
Währenddessen kämpft ihr Personal
mit den Winkelzügen der Liebe.


Hier haben wir nun den zweiten Band der Metropolis Berlin-Reihe, den ich im Wechsel mit „Die Rote Burg“ von Oliver Schütte gelesen habe. Warum?
Nun, weil diese Reihe etwas besonderes ist – die drei Romane („Die Rote Burg“ von Oliver Schütte, „Das Palais Reichenbach“ von Josephine Winter und „Champagner, Charleston und Chiffon“ von Ulrike Bliefert) sind nämlich ineinander verwoben und der Leser trifft auf mehrere Protagonisten in allen Büchern und erlebt die Gedankenwelt des jeweiligen Gegenübers. Die Reihe spielt Mitte der Zwanziger Jahre in Berlin.

Nach dem ersten Weltkrieg sieht sich die adlige Familie Reichenbach mit dem Volksentscheid konfrontiert, der über die Enteignung des Adels entscheidet. Fürst Paul glaubt nicht, dass es dazu kommt und ruht sich auf der Ignoranz des Adels aus. Seine Frau Juliane ist ebenfalls überfordert mit der Situation, bis sie erkennt, dass sie etwas tun muss und eine folgenschwere Entscheidung für ihre Kinder trifft.

Diese kämpfen gegen ihre eigenen Dämonen. Der jüngste Spross der Familie, Georg, führt in den Augen seiner Eltern ein Lotterleben, dabei verbirgt er nur eine Liebe, die nicht sein darf.
Prinzessin Ina bricht aus dem Kokon aus und verliebt sich in einen Schriftsteller, der jedoch niemals standesgemäß sein wird.
Und Ferdinand, der Erbprinz, will etwas ändern, damit die Familie nicht in den Ruin rutscht, doch sein Vater gibt die Zügel nicht aus der Hand – und dann ist da noch die Verliebtheit in die Köchin Anita, deren Herz jedoch für den feschen Kommissar Martin Forster (Hauptfigur „Die Rote Burg“) schlägt.


Fazit:

Auch hier sind die Kapitel in Tage unterteilt, wodurch das parallele Lesen der Bücher vereinfacht wird.
Der Schreibstil von Josephine Winter ist klar und man findet schnell Zugang zu den Protagonisten.
Die Wendungen kommen überraschend und sorgen für Spannung.
Ein schöner Einblick in die Probleme des Adels Mitte der zwanziger Jahre – ich habe das Lesen sehr genossen.


Bastei Entertainment
280 Seiten
Mai 2015

e-book: 7,99€
ISBN: 978-3-7325-0185-4

Weitere Beiträge zu Josephine Winter findet ihr auf der Seite “Sortierung nach Autoren”.

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