Autorenvorstellung: Cornelia Haller

CHEin Buch zu schreiben, ist wie zu kochen.
Beides sind sehr sinnliche Erfahrungen.

Wenn man seinen eigenen Kräutergarten bestellt und sich für die Hexenverfolgung interessiert, bleibt es nicht aus, wenn plötzlich die ersten Figuren vor einem stehen und ihre Geschichte erzählt haben möchten.

So erging es auch Cornelia Haller.

Cornelia Haller wurde 1966 in einem Ort am Bodensee geboren und ist als »Seekind« immer noch sehr ihrer Heimat sehr verbunden. Daher blieb sie mit ihrer Familie dort. Schreiben wollte sie schon länger, doch fehlte anfangs die Muse. Doch als die beiden Töchter aus dem Gröbsten waren, konnte sie sich dem Schreiben widmen.

Durch ihren Mann, der eine IT-Firma betreibt, entstand der Kontakt zu Martin Walser, der sich bereit erklärte, hinein zu lesen. Cornelia rechnete nicht damit, deswegen wieder von ihm zu hören – doch er meldete sich zurück – Ihm gefielen die ersten Seiten von „Seelenfeuer“ und so bekam Cornelia den Mut, ihr Manuskript an die Verlage zu schicken.

„Seelenfeuer“ – die Geschichte über die junge Luzia, die als Hebamme im Ravensburg des 15. Jahrhunderts arbeitet und als Hexe angeklagt wird, fand einen Verlag und begeisterte die Leser. Vielleicht auch, nein, bestimmt, weil sie gut recherchiert ist und Personen auftauchen, die geschichtlich belegt sind.

Zum Thema schreiben berichtet sie:

»Ich schreibe am liebsten, wenn ich ganz allein bin. Dann läuft die Geschichte wie ein Film vor meinen Augen ab und ich spreche mit meinen Protagonisten, frage, was sie wollen. Oft träume ich auch von ihnen. generell kommen mir die besten Einfälle kurz vor dem Einschlafen. Wenn schon ein Bein im Traumland steht

Oder wenn ich koche. Ich koche für mein Leben gerne und wenn ich stundenlang in der Küche stehe, habe ich immer mein Laptop oder einen Block dabei. Das geht so nebenbei. Ich finde Kochen und schreiben haben sehr viel gemeinsam.

Beides ist eine sehr sinnliche Erfahrung.
Gerüche. Farben. Der Lichteinfall. Die Haptik.
Alles sehr wichtige Dinge, die beim Kochen wie beim Schreiben wichtige Zutaten sind.«

Der Moment, das eigene Buch in der Hand zu haben, war besonders – fast fühlte sie sich wie eine Mutter, die ihre Kinder in die Welt entlässt. Nun werden sie von anderen beurteilt. Dies ist spannend, aber auch Respekt einflößend.

Zu dem Ort, an dem sie schreibt, erzählt sie:

»Wundert euch nicht über meinen Arbeitsplatz. Auf dem Foto ist es gerade der Balkon. Ich liebe es dort zu schreiben. Notfalls auch mit einer Decke, Tee und einer Mütze auf dem Kopf.
Spaß beiseite, ich schreibe dort, wo ich Platz und Ruhe habe und das ist sehr häufig der Balkon. Wenn es geht, bis weit in den Herbst hinein. Dort habe ich den Blick auf das Wasser und die nahen Alpen, die mich schon immer inspiriert haben. Es ist unvergleichlich schön, wenn die Sonne mit ihren letzten Strahlen unseren Hausberg, den Säntis, mit sämtlichen Gold- und Rottönen bemalt.

Laptop

Manchmal spiegelt sie sich auch in den Scheiben eines einsamen Bauernhofes hoch oben auf einem Berg. Ich sehe, wie die Fischer ihre Netze einbringen, und folge den Segelbooten.
Hin und wieder schreibe ich auch auf dem Sofa oder wenn alle Stricke reißen, sprich es einfach überall zu laut ist, weil meine jüngste Tochter ihre Freundinnen zu einer Kochrunde mit anschließendem Lernen eingeladen hat, in einem Kämmerchen, das nicht gerade fotogen ist.

RamsesAuf dem letzten Foto seht ihr übrigens »Nepomuk«, der eigentlich Ramses heißt und zu allen Zeiten ein echter Seelentröster ist, mein wunderschöner und sehr verschmuster Kater. Er war meine Muse für »Nepomuk«.«

Auf die Frage nach ihrem Lieblingsbuch sagt sie:

»Oh ein Lieblingsbuch habe ich eigentlich nicht, weil es ja so viele gute Bücher gibt. Aber wenn ich eins hätte, wäre es mit Sicherheit Narziß und Goldmund von Hesse und Ein liebender Mann von Martin Walser.«

Ich danke Cornelia Haller für viele schöne Unterhaltungen bei Facebook, die mir halfen, diese Vorstellung zu schreiben und für „Seelenfeuer“.

Mehr findet ihr auf Cornelia Hallers Homepage.

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